Von Chiron Berührt

 

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Von Chiron Berührt 19.02.2007

 


Nicht jeder Mensch wird von Chiron berührt, ich unterscheide daher diese Gruppen:

  1. von Chiron unberührte Menschen
  2. von Chiron berührte Menschen mit wenig schwerwiegenden Problemen
  3. von Chiron berührte Menschen mit schweren Problemen (Chironische Persönlichkeiten)

Wir alle haben eine Chiron-Position im Radix, so wie wir alle auch andere Planeten haben. Wir kennen das Phänomen, daß bestimmte Planeten uns intensiver durch unser Leben begleiten als andere. Viele Menschen können den Kalender nach Saturn-Phasen einstellen, weil jeder negative Saturn-Selbsttransit sie mit Problemen, Schwierigkeiten, Krankheiten und Leid zu konfrontieren scheint, während positive Saturn-Selbsttransite ihnen einen Schub im Leben geben.

Was sind Selbsttransite? Von der Geburtsposition ausgehend, bewegen sich ab dem Zeitpunkt unserer Geburt natürlich die Planeten weiter, sie bleiben ja nicht stehen im Sonnensystem. Nach einer Weile erreichen die weiterziehenden Planeten (Transit) Positionen, bei denen sie einen Aspekt bilden zu der Position, die der Planet zum Geburtszeitpunkt (Radix) hatte. Bei Saturn haben wir im Alter von etwa 7 Jahren also einen Quadrat-Aspekt (Selbst-Quadrat) des laufenden Transit-Saturn (tSaturn) zum Radix-Saturn (rSaturn), im Alter von etwa 14 Jahren demzufolge einen Oppositions-Aspekt (Selbst-Opposition) des laufenden tSaturn zum rSaturn und im Alter von 28 bis 29 Jahren einen Konjunktions-Aspekt des laufenden tSaturn zum rSaturn. Diesen Konjunktionsaspekt nennt man auch Wiederkehr, da der laufende tSaturn, nachdem er einmal um die Sonne lief, diejenige Position erneut erreicht, die er zum Zeitpunkt der Geburt hatte und die im Geburtshoroskop, im Radix eingezeichnet ist.

Die Selbsttransite des Chiron unterscheiden sich von denen der anderen Planeten dahingehend, daß sie wegen der exzentrischen Umlaufbahn Chiron's um die Sonne Unregelmäßigkeiten erzeugen. Zwar findet die Wiederkehr exakt nach einem Umlauf statt, also nach etwa 50.7 Jahren, doch die beim Umlauf, beim Transit durch alle 12 Zeichen entstehenden Aspekte des tChiron zum rChiron, hier kann man nicht sagen, nach 25 Jahren findet die Selbst-Opposition statt und nach 12 Jahren ein Selbst-Quadrat. Es hängt davon ab, in welchem Zeichen man den rChiron hat. Mit dem rChiron im Zeichen Widder erreicht man das erste Selbst-Quadrat im Alter von etwa 18 bis 20 Jahren, bei einem rChiron im Zeichen Jungfrau bereits nach etwa 5 bis 6 Jahren.

Bei von Chiron unberührten Menschen gehe ich davon aus, daß sie entweder keine besonders heftigen Krisen im Leben haben, oder diese Krisen stehen in Verbindung mit den Transiten anderer Planeten, zum Beispiel vorzugsweise Saturn, Uranus und Pluto, manchmal auch Lilith.

Bei von Chiron berührten Menschen mit wenig schwerwiegenden Problemen kann es verschiedene Ursachen für die lediglich partielle Aktivität des Chiron geben, zum Beispiel einen positiven Aspekt des Jupiter zum Chiron im Radix, oder der tJupiter läuft meist dann günstig, wenn der tChiron ungünstig läuft. Eine Konjunktion oder sonst ein positiver Aspekt des Glückspunktes mit dem Chiron im Radix beispielsweise kann dazu verleiten, eine möglicherweise notwenige Auseinandersetzung mit chironischen Themen zu verschleppen, weil wegen der partiellen Aktivität des Chiron nicht richtig erkannt wird, ob nun Handlungsbedarf besteht oder nicht. Auch günstige Aspekte des Radix-Saturn und oder Radix-Uranus zum Radix-Chiron können offenbar dazu beitragen, chironische Aktivitäten im Zaum zu halten.

Bei von Chiron berührten Menschen mit schweren Problemen, also bei Chironischen Persönlichkeiten, zeigen andere kritische Transit-Planeten manchmal überhaupt gar keine Wirkung. Zum Beispiel können Saturn-Transite sich jeder Wahrnehmung entziehen, man spürt sie einfach nicht. Generell entsteht mir bei von Chiron berührten Menschen mit schweren bis verheerenden Problemen der Eindruck einer Regel, bei der sie vielleicht 10 Jahre oder auch länger eine sehr heftige Zeit durchleiden, und dann finden sie den Schlüssel, mit dem sie dieser Leidensphase im Verlaufe vielleicht einiger weiterer Jahre durch Lernen ein Ende setzen können. Am Ende eines solchen Prozesses kann es vorkommen, das Chiron-Selbsttransite nicht mehr oder nur noch sehr abgeschwächt wahrgenommen werden. Die Ursache hierfür liegt in der Verinnerlichung chironischer Energien während der Leidenszeit (unbewußt) und der Lernjahre (bewußt). Man wurde durch diesen Bewußtwerdungsprozeß zu einer erlösten, befreiten Chironischen Persönlichkeit.

Ob man von Chiron berührt ist, läßt sich durch die Beobachtung der Transite des Chiron und dem Abgleich mit Ereignissen im Leben ermitteln. Wenn jemand zu mir in die Beratung kommt und dieser Mensch erzählt mir von einer bereits jahrelang andauerndern Krise, dann versuche ich mit diesem Menschen herauszufinden, welcher Planet zeigte immer dann Transitaktivitäten, also Selbstaspektierungen, wenn die Krise Höhepunkte erreichte. Dabei kann es sich herausstellen, das es sich um irgendeinen x-beliebigen Planeten handelt, oder es ist Chiron. Ist es hinsichtlich der Transitaktivitäten eindeutig Chiron, vermute ich diesen Menschen als von Chiron berührt, als chironempfänglich, als Chironische Persönlichkeit und die weiterführende Beratung richte ich entsprechend aus. Dies läßt sich, sofern mir genügend Informationen (z.B. eine Biographie) zur Verfügung stehen, manchmal auch ohne den betreffenden Menschen herausfinden, am einfachsten geht es auf mundaner Ebene, also bei Staaten. Und so eine Sache dauert in der Regel nur wenige Minuten. Wenn es um eine Krise geht, ist es für mich elementar wichtig, daß ich zuerst herausfinde, ob der Klient chironberührt ist, denn es macht keinen Sinn, an einem Planeten herumzuanalysieren, der anhand felhender Transite gar nicht als im Zusammenhang mit der Krise stehend erkannt werden kann.

Die Aktivierung eines Chiron-Selbsttransites tritt meiner Erfahrung nach häufig ziemlich genau 6° vor der Exaktwerdung mit einem plötzlichen, heftigen und einleitenden Ereignis in Kraft. Manchmal bleibt das aber auch aus und die Transitwirkungen schleichen sich ein, oder das heftige, einleitende Ereignis wird zunächst gar nicht als solches wahrgenommen.

Die günstigste Verfahrensweise ist die, daß ich mir vom Klienten zuerst die Jahre in seinem Leben nennen lasse, die für ihn besonders schwierig oder gar bedrohlich waren. Hierfür sollten schon mindestens 3 bis 5 Krisen-Jahre oder Krisenzeiträume genannt werden. Ich notiere diese Jahreszahlen. Auch frage ich für die Gegenprobe gerne nach Jahren, die der Klient als besonders positiv erlebt hat, sofern überhaupt vorhanden. Danach schaue ich nach den Transiten Chirons für jedes notierte Jahr separat, um herauszufinden, ob er zu den genannten Krisen-Jahren Selbstaspektierungen bildete. Ist das für jedes Krisen-Jahr der Fall, so bleibt nur noch per Gegenprobe und Überprüfung der anderen Planeten und was sonst so für transitäre Aktivitäten vorlagen, herauszufinden, ob nicht in jedem Krisen-Jahr auch andere Planeten mit der Krise in Verbindung gebracht werden können. Hierzu beobachte ich hauptsächlich, wie sich der günstig auswirkende Jupiter verhält und was Saturn so treibt. Manchmal stechen auch Pluto-Transite geradezu ins Auge. Gewissermaßen wird somit also auch überprüft, ob und von welchen anderen Planeten man berührt wird. Nur wenn für jedes Krisen-Jahr möglichst eindeutig festgestellt werden kann, daß die Krisen nichts mit den anderen Planeten zu tun haben können, weil diese gerade positiv oder neutral transitierten, kann ich den Klienten als von Chiron berührt, als chironempfänglich, als Chironische Persönlichkeit charakterisieren.

Durch die Untersuchung des Saturn-Uranus-Halbsummen-Bereiches im Radix auf Transitberührungen durch Chiron können letzte Zweifel ausgeräumt werden. Wird dieser Bereich im Radix von Chiron transitiert, kann sich der Höhepunkt der chironischen Krise, die Phase der Bewußtwerdung und eine Richtungsänderung im Krisenverlauf zeigen, begleitet von einem Prozeß der Erlösung des persönlichen Chiron im Radix. Nachfolgende Chiron-Transite können entspannter erlebt werden, vielleicht in dem Bewußtsein, daß sich durchlebtes und verarbeitetes Leid auszahlt und der Native kann sich zusätzlich auf die anstehenden Transite vorbereiten.

  1. Jahreszahlen der Krisenjahre vom Klienten nennen lassen und notieren
  2. Jahreszahlen der als positiv erlebten Jahre vom Klienten nennen lassen und notieren
  3. Chiron-Transite zu den genannten Jahreszahlen auf etwaige vorhandene Selbstaspektierungen untersuchen und notieren
  4. Bei positivem Befund Transite anderer Planeten wie Jupiter / Saturn / Pluto zwecks Gegenprobe untersuchen
  5. Den Saturn-Uranus-Halbsummen-Bereich im Radix auf Transitberührungen durch Chiron untersuchen

Am Beispiel von Lady Diana, die ich auch ohne Überprüfung der Transite durch ihr Wesen und Wirken als Chironische Persönlichkeit erkenne, möchte ich eine Überprüfung liefern. Diana hatte ihren übrigens retrograden Chiron unweit der Mondknotenachse im 5.Haus, also dem Haus, dem man die royale, herrschende Kaste zuordnen kann. Ihr Chiron hat ein negatives Halbsextil zum Jupiter, keinen Aspekt zum Saturn und auch keinen zum Uranus. Dianas bereits unter Zweifeln begangene Hochzeit fand statt während des ablaufenden ersten Chiron-Selbstquintils, ihre Venus-Glückspunkt-Konjunktion im Radix transitierend. Saturn und Jupiter transitierten damals zusammen in Konjunktion und jeweiligen Selbsttrigon. Als sie 1983 gegen jegliches Protokol ihren Sohn auf eine Reise nach Australien mitnahm, bahnte sich bereits das erste Chiron-Selbstquadrat an. Während dieses Selbstquadrates sorgte sie mit ihrem Verhalten für Aufruhr und persönliche Unannehmlichkeiten. Unter anderem besuchte sie zum ersten mal AIDS-Kranke. Sie war bereits tief unglücklich und machte vermutlich ihren ersten Selbstmordversuch. Die Gegenprobe zeigt, daß Jupiter und Saturn während dieser Phase neutral oder gar positiv transitierten. Ihr erstes Chiron-Selbsttrigon erlebte Diana vermutlich mit abgeschwächter Intensität. Als der tChiron 1990 über ihren MC lief und ein Selbst-Anderthalbquadrat bildete, schlief sie bereits getrennt von Charles. Der Tod ihres Vaters, bei dem sie nach der Scheidung ihrer Eltern aufwuchs, traf sie 1992 schwer. Chiron lief gerade im Selbst-Quincunx, Jupiter und Saturn dagegen zeigten keine harten Transite. Ihre Chiron-Selbstopposition 1994 wurde zunächst ebenfalls nicht von harten Jupiter- und Saturn-Aspekten begleitet, wenn man davon absieht, daß der tSaturn hier selbst über ihren rChiron lief. Später kam ein Jupiter-Selbstquadrat hinzu. Während dieser Chiron-Selbst-Opposition überschlugen sich die Ereignisse. Fernseh-Interviews, das Bekanntwerden pikanter Details auch über die Beziehung Charles-Camilla, einschließlich des öffentlichen Bekenntnisses von Charles, seiner Frau untreu gewesen zu sein, gefolgt von delikaten Offenbarungen Diana's selbst. Die wohl schwerste Zeit hatte Diana während dieser Chiron-Selbst-Opposition zu durchstehen. Als die Queen Ende 1995 auf die Trennung drängte, transitierte der Chiron 15-minuten-genau zu seiner Geburtsposition im Selbst-Biquintil. Die anderen Planeten zeigen dabei keine auffälligen Transitierungen. An ihrem Todestag transitierte Chiron im Selbst-Trigon, 6° vor Exaktwerdung. 5 Monate zuvor wurde dieser Punkt von Chiron vor seiner jährlichen Rückläufigkeit schoneinmal berührt. Zu der Zeit tourte sie durch die Welt, um gegen Landminen zu kämpfen, sich in humanitären Dingen zu engagieren und sie bandelte mit Dodi an. Ihren Saturn-Uranus-Halbsummen-Bereiches im Radix verfehlte Diana knapp, Chiron hätte den 1998 transitiert. Diana war ein wundervoller Mensch, sie hat der Welt viel gegeben, Mitgefühl, Engagement, ja sogar ihre Schönheit, aber in den engeren Kreisen, in denen sie verkehrte, war sie häufig die Ausgestoßene, die Unverstandende, die Rebellin, der von Chiron symbolisierte Maverick.

Eine wesentliche Beobachtung ist, daß die Art der Krise zweitrangig ist. Sie kann sich jeweils auch von Selbsttransit zu Selbsttransit leicht oder gar deutlicher unterscheiden, manche Leute haben Partnerschaftsprobleme, manche materielle, manche sind aus verschiedenen Gründen bereits Suizidkandidaten geworden, wenn sie in die Beratung eintreten. Manchen Leuten ist nichteinmal bewußt, in welcher Situation sie eigentlich stecken. Und, die Krise muß nicht verwandt sein mit der Chiron-Position im Radix. Ich kann also mit einem Radix-Chiron in 6 Auswirkungen haben, wie sie vielleicht von einem Chiron in 3 eher charakterisiert werden. Auch mehrere Prinzipien aufeinmal können involviert sein. Oft werden die entsprechenden Probleme von Transit zu Transit verschleppt und somit heftiger. Krankheiten werden zwar gerne mit Chiron in Verbindung gebracht, doch Chiron kann sich sehr vielfältig äußern.

Üblicherweise, und das liegt in der Natur der Sache, wird die saturnale, die geerdete Polarität des Chiron gelebt und das verursacht dann die Probleme, weil der andere Pol durch diese Einseitigkeit ignoriert wird. Durch die Aktivierung des anderen, uranischen, belüfteten Chiron-Poles und die anschließende Gleichgewichtung beider Pole, ergibt sich vielleicht die Chance, aus den Problemen herauszukommen. Die Gleichgewichtung spielt dabei eine wesentliche Rolle, denn es macht wenig Sinn, von einem Extrem in das andere zu fallen.

Ob die Kennzeichnung Übeltäter in bezug auf Chiron bei Chironischen Persönlichkeiten angebracht oder zutreffend ist, liegt natürlich im Auge des betroffenen oder mitleidenden Betrachters. Ich selbst habe Chiron bis vor ein paar Jahren zumindest als Übeltäter empfunden. Durch die Aktivierung von oft unbemerkterweise vorhandenen Selbstheilungskräften eröffnen sich jedoch neue Sichtweisen zu und über Chiron. Ich persönlich empfinde Chiron daher heute nicht mehr als Übeltäter, sondern vielmehr als Lehrer.

Das wichtigste, was ich durch Chiron-Transite gelernt habe war: ändere deine Einstellung, ändere dich, ändere dein Leben !