Chiron Als Herrscher In Jungfrau
Lilith Als Herrscher In Waage

 

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Chiron Als Herrscher In Jungfrau - Lilith Als Herrscher In Waage 24.04.2005

 


Oft wirft sich die Frage auf, warum ich
Chiron als Herrscher über das 6.Prinzip Jungfrau / 6.Haus
und
Lilith als Herrscher über das 7.Prinzip Waage / 7.Haus
einsetze.

Von Anbeginn habe ich die Doppelzuordnung Merkurs zum 3. und 6. Prinzip genau wie die Doppelzuordnung der Venus zum 2. und 7. Prinzip als Störfaktor empfunden. Die Betonung liegt hier auf das Empfinden. Es hat also weniger etwas mit Rationalität zu tun. Nicht, daß das keine Rolle spielen würde, denn abgesehen von diesen beiden muß sich ja kein anderes Prinzip einen Herrscherplaneten mit irgendeinem anderen Prinzip teilen.

Bis ich Mitte 1996 auf Chiron und Lilith traf, hätte ich auch keine Alternativen gehabt. Ich las mich zunächst in 2 Bücher ein:

Chiron - Die Verbindung zwischen inneren und äußeren Planeten - Barbara Clow
und
Lilith - Der geheimnisvolle Planet - Heidi Wolfart-Zundel / Günther Cherubini

In beiden Büchern ging es auch um diese Doppelherrschaft der genannten Planeten Merkur und Venus. Barbara Clow hatte längst Nägel mit Köpfen gemacht und Merkur als Herrscherr über das 6.Prinzip durch Chiron ersetzt, während Heidi Wolfart-Zundel und Günther Cherubini lediglich anregten, darüber nachzudenken, Venus durch Lilith als Herrscher über das 7.Prinzip eventuell zu ersetzen.

Ich brauchte einige Zeit, um das Wesen von Chiron und Lilith begreifen und erfühlen zu können. Ich fand monatelang trotz intensiverer Beschäftigung keine Deutungsbasis. Die beiden Bücher waren mir auch keine rechte Hilfe, obwohl ich so manches für sehr stimmig hielt. Ich weiß nicht mehr, wie es dazu kam, daß sich das plötzlich änderte. Zumal es sich um einen eher unterschwellig ablaufenden Prozeß handelte und ich schon dabei war, die beiden wieder zu ignorieren.

Heute weiß ich, daß ein unterschwelliger Prozeß wesentlich damit zu tun hatte, daß mir plötzlich die Zugehörigkeit Chiron's zum 6.Prinzip und die Zugehörigkeit Lilith's zum 7.Prinzip schwante. Es war sehr merkwürdig. Wie so eine Art Erwachen aus einer totalen Denkblockade. Ich erkannte innerhalb kurzer Zeit, daß Chiron und Lilith nur einen Sinn ergeben, wenn ich sie als Herrscher über das 6. beziehungsweise das 7.Prinzip einsetze. Parallel dazu fühlte ich mich völlig unerwartet auch hinsichtlich der Deutung der beiden wie gewandelt, denn plötzlich war es ganz leicht.

Erklären kann ich mir die totale Denkblockade heute nur so, daß ich bei der Beschäftigung mit den beiden jegliche Rationalität ausgeblendet hatte, ohne mir dessen bewußt zu sein, was für mich etwas völlig neues war, denn ich entdeckte meine Intuition zu der Zeit ja gerade erst.

Mit dieser Bewußtwerdung änderte sich auch meine gesamte astrologische Deutungspraxis von rational hin zu intuitiv. Auch dieser Prozeß lief dann wieder unterbewußt ab und heute bin ich nicht mehr in der Lage, zu sagen, ob ich etwas im Leben rational oder intuitiv entschieden oder astrologisch gedeutet habe. Der Übergang ist nicht mehr erkennbar. Und so tue ich mich heute auch etwas schwer, die Zugehörigkeit von Chiron zum 6.Prinzip und die Zugehörigkeit der Lilith zum 7.Prinzip anderen gegenüber zu vermitteln. Ich denke immer, ich müßte dabei rational vorgehen. Vielleicht ist das der Grund, warum ich bei meinen Vermittlungsversuchen wenig Erfolg habe.

Lilith ist nicht rational erklärbar, man erfühlt sie oder eben nicht.

Chiron, entweder ist man von ihm berührt und kann selbst spüren wie er wirkt, oder eben nicht.

Dennoch ist die Zugehörigkeit von Chiron zum 6.Prinzip und die Zugehörigkeit der Lilith zum 7.Prinzip sehr leicht auch rational nachvollziehbar. Wenn andere diese rationale Nachvollziehbarkeit nicht annehmen können, hat es viel mit innerer Ablehnung zu tun, und auch mit verschiedenen Vorstellungen der planetären Archetypen. Manche Leute stellen sich einen bestimmten Planeten ganz anders vor als andere Leute, manche orientieren sich fast nur an mythologischen Entsprechungen, andere folgen lieber moderneren Vorstellungen.

Es ist revolutionär, Merkur und Venus aus ihren gewohnten Bereichen 'rauszuschmeissen und es funktioniert nur, wenn man einen fühlbaren und spürbaren eigenen Bezug zu den beiden hat oder entwickeln kann. Man ist hier genötigt, alte Gewohnheiten über Bord zu werfen. Wer Chiron und Lilith in sich hat, wer sie verinnerlichen konnte, der hat damit sicher auch keine Probleme, denn in beiden stecken progressive uranische Kräfte.

Beim Versuch der rationalen Erklärung kann man damit beginnen, sich zu fragen, wie es sein kann, das ein bestimmter Planet, dem wir ein Paket ganz bestimmter Eigenschaften zuordnen über 2 eigentlich sehr verschiedene Prinzipien herrschen kann. Wie wäre soetwas rein rational überhaupt erklärbar oder nachvollziehbar?

Bei Merkur gehe ich davon aus, daß er perfekt aufgeht im 3.Prinzip und umgekehrt das 3.Prinzip genauso perfekt meinen Vorstellungen von Merkur entspricht. Wenn ich nun Unterschiede sehe zwischen dem 3.Prinzip und dem 6.Prinzip, über das Merkur in der herkömlichen Astrologie auch herrscht, funktioniert das System nicht mehr. Merkur ist wegen der Übereinstimmungen die er mit dem 3.Prinzip unterhält im 6.Prinzip ungünstig oder gar fehlplaziert als Herrscher.

Wie beispielsweise paßt der eher unkonzentrierte und flüchtige Merkur in das eher konzentrierte und erdige 6.Prinzip? Wie kann man man einerseits sagen, Merkur hat etwas oberflächliches an sich und andererseits ihn zuordnen zum perfektionistischen 6.Prinzip? Das ginge nur, wenn man differente Vorstellungen vom Merkur hat. Ich frage mich, was Merkur denn nun darstellen soll. Ist er einer, der FastFood 'runterschlingt oder ist er einer, der sich gesund ernährt? Ist er nun Luft oder Erde? Wie eigentlich genau stelle ich mir das 6.Prinzip vor und wer paßt da 'rein?

Bei Venus gehe ich davon aus, daß sie perfekt aufgeht im 2.Prinzip und umgekehrt das 2.Prinzip genauso perfekt meinen Vorstellungen von Venus entspricht. Wenn ich nun Unterschiede sehe zwischen dem 2.Prinzip und dem 7.Prinzip, über das Venus in der herkömlichen Astrologie auch herrscht, funktioniert das System nicht mehr. Venus ist wegen der Übereinstimmungen die sie mit dem 2.Prinzip unterhält im 7.Prinzip ungünstig oder gar fehlplaziert als Herrscher.

Wie beispielsweise paßt die eher treue und erdige Venus in das flüchtige und schwankende 7.Prinzip? Wie kann man einerseits sagen, Venus hat eher konservative Vorstellungen vom Zusammenleben der Geschlechter und andererseits sie zuordnen zum eher progressiven 7.Prinzip? Das ginge nur, wenn man differente Vorstellungen von der Venus hat. Ich frage mich, was Venus denn nun darstellen soll. Ist sie eine, die einen auf Hausfrau und Mutter macht, oder ist sie eine, die nach Gleichberechtigung sucht? Ist sie nun Erde oder ist sie Luft? Wie eigentlich genau stelle ich mir das 7.Prinzip vor und wer paßt da 'rein?

Luft oder Erde, daß ist hier in Bezug auf die Prinzipien 6 und 7 die Frage, die man ignorieren kann, oder mit der man sich ein abschließendes Ergebnis anstrebend befassen kann. Manche mögen sich nicht gedrängt fühlen, hier überhaupt Nägel mit Köpfen zu machen, manche sehen keine Alternative, manche erkennen die Situation nicht und manche wie ich bringen es einfach hinter sich und fühlen sich hinterher besser. Das hat auch selbst viel mit chironischen und lilithischen Kräften zu tun, denn diese Kräfte haben etwas an sich, daß einen zum Handeln treiben, nötigen, ja zwingen kann.

Beim Einsatz von Chiron als Herrscher über das 6.Prinzip stellt sich das Problem Luft oder Erde nicht mehr. Chiron repräsentiert durch sein saturnales wie uranisches Content praktischerweise nicht nur beides, er schafft dadurch auch neue Möglichkeiten und wertet das 6.Prinzip somit auf. Ob man diese Aufwertung defacto so empfindet, ist eine andere Sache, ich verstehe hier unter Aufwertung, daß Merkur dem 6.Prinzip hinsichtlich dessen Komplexität nicht gerecht werden kann, Chiron dagegen schon, denn er ist die Höhere Oktave von Saturn und Uranus gemeinsam. Von allen 12 Planeten, mit denen ich standardmäßig arbeite, ist Chiron der zweitkomplexeste, vor allem dadurch, daß nicht jeder Mensch von Chiron berührt ist und man das immer erstmal ermitteln muß, bevor es Sinn macht, sich bei einem bestimmten Klienten mit Chiron zu befassen.

Mit dem 6.Prinzip verbindet man hauptsächlich Arbeit, Dienstleistung, Ernährung, Gesundheitsthematiken, Hygiene, Kritikfähigkeit, Objektivität, Perfektionismus, Sorgen. Das alles hat nicht sonderlich viel mit den Eigenschaften von Merkur zu tun. Merkur ist eher oberflächlich, flüchtig und unkonzentriert, achtet nicht auf Gesundheit und ist eher der Fast-Food-Nahrung zugetan. Auch sich zu sorgen ist nicht gerade Merkurs Sache. Die für das 6.Prinzip typischen Belange in den Bereichen Wissenschaft, Heilung und Lehrtätigkeit sind dem mythologischen Götterboten Merkur nur schwer zuzuordnen, wenn man mit Chiron eine Alternative hat.

Chiron entspricht den Eigenschaften des 6.Prinzip besser als der Merkur. Seine Mischung aus Erde und Luft fügt sich bestens ein in das von Ernst, Nüchternheit und Sorgsamkeit, aber auch großer geistiger Beweglichkeit und körperlicher Umtriebigkeit geprägte 6.Prinzip. Chiron ist der innere Lehrer, der Mentor, der uns Wege aus einem karmischen Dilemma aufzeigt. Im 6.Prinzip ist wie in kaum einem anderen auch das krasse Gegenteil einer Entsprechung zu finden: Auf mangelnde Hygiene folgt Krankheit und auf mangelnde Perfektion folgt Schaden. Chiron ist nicht merkurial-oberflächlich, er sagt uns nur, was nötig ist, um Unheil zu vermeiden, zwingt uns erst, wenn der Schaden bereits eingetreten ist. Chiron, ein Asteroid, der gleichzeitig auch ein Komet ist, ein Himmelskörper, der Erde und Luft in sich vereint, die Verbindung zwischen Geist und Körper herstellt, die Brücke baut zum höheren Selbst im Umgang mit dem Du, den Schlüssel gibt, für das verschlossene Tor der inhärenten Weisheit auf dem Weg zur karmischen Reinigung. Durch die Zuordnung zum 6.Prinzip wird Chiron ganzheitlich und umgekehrt wird erst mit Chiron das 6.Prinzip vollkommen.

Beim Einsatz von Lilith als Herrscher über das 7.Prinzip ist es nicht so einfach. Ich selbst habe immer noch keine abschließende Meinung, aus was sich Lilith eigentlich zusammensetzt. Eindeutig enthält Lilith uranisches und plutonisches Content, was sich auch immer bemerkbar macht, zum Beispiel dadurch, daß sie zwar frei sein aber auch besitzen und besessen werden möchte. Was sich nicht immer bemerkbar macht, sondern oft nur dann, wenn man einen Zugang zu Lilith gefunden hat, sind die lunaren Einflüsse, wobei ich mich nicht festlegen mag, ob sie nun wirklich lunar oder neptunisch sind. Eventuell bedarf es beim Erspüren der lunaren Einflüsse auch bestimmter Konstellationen um das 12.Prinzip herum. Das Schwanken des 7.Prinzips zeigt sich auch hier wieder. Ich kann mich nicht entscheiden, vielleicht muß ich es aber auch gar nicht. Immer wieder habe ich den Eindruck, Lilith ist die Höhere Oktave von Mond und Neptun gemeinsam einerseits und von Uranus und Pluto gemeinsam andererseits. Von allen 12 Planeten, mit denen ich standardmäßig arbeite, ist Lilith der komplexeste, was nun nicht heißt, daß die Deutungsarbeit damit auch schwieriger ist, jedenfalls nicht schwieriger als zwischenmenschliche Beziehungen für Individualisten eben auch schwierig sind.

Mit dem 7.Prinzip verbindet man hauptsächlich Bindungsthematiken, Harmoniestreben, Musikliebe, Öffentlichkeitsthematiken, Partnerschaften, Public Relations, Schönheitsliebe, Übereinkünfte, Verträge. Das alles sind Thematiken, die mit der Venus, die in der traditionellen Astrologie das 7.Prinzip beherrscht, zum Teil einiges gemein haben. Dem 7.Prinzip haftet aber auch eine gewisse Unabhängigkeitsliebe an. Die Waage bindet sich zwar, aber zu eng darf diese Bindung nicht sein. Die Venus ist eher einfach gestrickt, das 7.Prinzip eher kompliziert und einige im 7.Prinzip deutlich zutage tretende Thematiken wie die Beherrschung von Manipulationstechniken, psychologische Tiefgründigkeiten und die Blockierung der Wahrnehmung in bestimmten Situationen z.B., scheinen nicht die Sache der Venus zu sein, wenn man mit Lilith eine Alternative hat.

Die Lilith entspricht den Eigenschaften des 7.Prinzip besser als die Venus. Ihre Mischung aus Luft und Wasser fügt sich perfekt ein in das diplomatisch-kommunikative, bewegliche und autonom-gebundene 7.Prinzip. Sie rückt den inneren Konflikt des 7.Prinzips ins Licht, das Hinundherschwanken zwischen Bindung und Unabhängigkeit, zwischen Selbstverwirklichung und den Reaktionen des Du, zwischen dem sagen wollen und dem, was man sagen sollte, auf dem Weg zur vollkommenen inneren und äußeren Harmonie. Lilith's inhärente psychologische Weisheit weist den Weg zur Ergänzung des Selbsts durch die weise Wahl des Partners, der Bekanntschaften und Beziehungen jeglicher Art. Durch die Zuordnung zum 7.Prinzip wird die Lilith ganzheitlich und umgekehrt wird erst mit der Lilith das 7.Prinzip vollkommen.

Das Thema Ganzheitlichkeit mag für manche von Bedeutung sein, für andere nicht. Jeder hat auch verschiedene Vorstellungen von Ganzheitlichkeit. Mit der Ganzheitlichkeit halte ich es wie mit der Demokratie, die kein Endzustand, sondern ein Prozeß ist. Mit 12 verschiedenen Planeten, die jeweils über nur ein einziges Prinzip herrschen, habe ich ein Basislevel erreicht, welches sich ausbauen läßt. Durch die Einbeziehung von Nebenaspekten, Asteroiden und was es noch so alles gibt, komme ich der Ganzheitlichkeit näher. Diese zusätzlichen Objekte ermöglichen eine Verfeinerung der Basisdeutung. Chiron und Lilith hingegen nicht, sie sind fester Bestandteil einer jeden Basisdeutung, ohne sie geht es nicht, für das Erreichen der Basis-Ganzheitlichkeit erachte ich sie als unabdingbar.

Ein Radix ohne Chiron und Lilith ist unvollständig, gehandicapt, fehlerhaft, nichtig, undeutbar. Es ist wie als hätte man wichtige Teile der Persönlichkeit einfach 'rausgeschnitten. Und zwar auffälligerweise genau die Teile der Persönlichkeit, die uns rund um unseren Deszendenten mit dem Du verbinden.