Als Herrscher über das 7.Prinzip verkörpert Lilith im wesentlichen partnerschaftliche und kommunikative Eigenschaften, die ich gerne zusammenfasse unter dem Begriff Zwischenmenschliche Beziehungen. Hier möchte ich einen kurzen Einblick geben in meine Forschungsergebnisse von Lilith-Transiten durch die Radix-Häuser, und zwar kommunikationsbezogen. Das bedeutet, ich blende Transitwirkungen im partnerschaftlichen Bereich hier aus und beziehe mich nur auf die die Kommunikation betreffenden Transitwirkungen.

Die Mean Lilith braucht knapp 9 Jahre für einen Transit durch alle 12 Häuser, so daß sie in manchen Jahren gar in 3 Häusern des Radix transitieren könnte, wobei sie übrigens nicht rückläufig wird, sondern sich sehr gleichmäßig fortbewegt. Lilith-Transite wirken an und oberhalb der ASC-DC-Achse übrigens deutlich intensiver als unterhalb dieser Achse.

Dies sind isolierte Betrachtungen, das bedeutet beispielsweise, daß während eines problematischen Transites dessen schwierige Wirkung zeitweise abgemildert werden kann, wenn es zu einem positiven Transit-Aspekt der Lilith zum Radix-Merkur kommt.

Beim Transit durch 1 könnte es sein, daß wir uns in kommunikativen Belangen unbewußt neu orientieren, vielleicht legen wir uns einen neuen Kommunikationsstil zu, ohne das wir es zunächst merken. Bei einem solchen Prozeß neigen wir gerne zur quantitativ verstärkten Kommunikation, eventuell verlieren wir das rechte Maß, geraten aus der Balance und überfordern uns und unsere Mitmenschen damit total. Verwirrungen können die Folge sein und es könnten Mitmenschen sich dahingehend äußern, daß sie uns sozusagen gar nicht mehr wiedererkennen. Wir erscheinen hier nicht mehr als wir selbst, wobei die Betonung auf erscheinen liegt. Durch die Neuorientierung wird oft auch die Selbstwahrnehmung und die Wahrnehmung unserer Mitmenschen verwischt.

Beim Transit durch 2 zeigen sich keine so bedeutsamen Aktivitäten im Bereich der Kommunikation, vielleicht weil wir während dieses Transites uns erholen vom vorangegangenen.

Im Transit durch 3 könnten wir uns zu richtigen Quasselstrippen entwickeln, komischerweise schadet uns das nicht so besonders. Wir kommunizieren gerne und umfangreich und werden von unseren Mitmenschen oft auch als interessante und gerngesehene Kommunikationspartner geschätzt. Die Mobilität zwecks Anbahnung kommunikativer Events ist hier meist sehr groß.

Im Transit durch 4 könnten sich Veränderungen ergeben bei der Kommunikation mit der Mutter und der Ursprungsfamilie. Vielleicht gar kommt es zu einem Bruch oder einer Wiederbelebung nach längerer Stille. Nähe-Distanz-Fragen treten hier meist auf und wollen beantwortet werden.

Beim Transit durch 5 stellen sich manchmal Überschwenglichkeiten ein und vielleicht suchen wir das Rampenlicht. Manchmal sind besondere temporäre kommunikative Verhältnisse mit Kindern angezeigt.

Der Transit durch 6 markiert oftmals den Beginn einer Kettenreaktion, die sich in schweren Fällen bis in den Transit durch 9 fortsetzt. Bei diesem Transit landet unser kommunikatives Verhalten mitsamt unserer soziologischen Kompetenz oder Inkompetenz auf dem Prüfstand. Es kann passieren, daß jedes Wort und jeder Gesichtsausdruck von unseren Mitmenschen, manchmal gar von uns selbst auf die Goldwaage gelegt und bis ins Detail analysiert und hinterfragt wird. Schnell können sich Situationen der Überforderung ergeben, denn die Analysefähigkeit des Selbsts und anderer erreicht hier ihren Höhepunkt. Leider ist mit Fehleinschätzungen zu rechnen, wenn vorschnell Kritik und Analyseergebnisse an den Mann gebracht werden wollen und genau diese können dann Probleme auslösen, die sich manchmal zu richtigen Desastern entwicklen. Dieser Transit wird nicht selten als total chaotisch empfunden, kann allerdings wegen seines Krisenpotentials aber auch am Beginn einer durchaus umfangreichen Veränderung im eigenen kommunikativen Verhalten stehen. Je intensiver die Krise wahrgenommen wird, desto leichter fällt es uns, hier konsequente Veränderungen herbeizuführen, zum Beispiel schadhafte Verhaltensmuster abzustellen.

Im Transit durch 7 haben wir entweder aus den Entwicklungen des Transites durch 6 gelernt und unsere Schlüsse daraus gezogen, unsere schadfhaften Varhaltensmuster abgeändert, oder aber die Probleme setzen sich nun hier fort, wobei sie sich noch verstärken können. Im ersteren Falle können wir uns dann während dieses Transites vielleicht sogar sehr wohl und ausgeglichen fühlen in unserer Haut. Nichts bringt uns so schnell aus der Ruhe und dieses Insichselbstruhen kann von unseren Mitmenschen als sehr angenehm empfunden werden. Unter diesem Transit zeigt sich oft ein verstärktes Einfühlungsvermögen in das Gegenüber. Und dieses Mitschwingen erleichtert es nicht gerade, wenn wir es nicht geschafft haben, die Konsequenzen aus dem Transit durch 6 zu ziehen. Wir fühlen uns dann vielleicht hinundhergerissen und können uns nicht entscheiden, wie wir uns orientieren sollen, was wir machen sollen, womit wir kommunikativ richtig liegen und womit nicht. Selbst wenn wir uns dann noch so sehr bemühen, diplomatisch durchs Leben zu gehen, so wird das von unseren Mitmenschen nicht immer erkannt und wahrscheinlich noch weniger wertgeschätzt. Das Schwanken zwischen den eigenen Bedürfnissen und Vorstellungen einerseits und dem Wunsch andererseits, unseren Mitmenschen gefallen zu wollen, läßt sich nur selten miteinander in Einklang bringen. Projektionen sind hier dann meist auch an der Tagesordnung.

Im Transit durch 8 könnten uns Kommunikationspartner abhanden kommen oder durch uns selbst abhanden gekommen werden, denn es besteht eine Neigung zu Brüchen und Abrechnungen mit der Vergangenheit, oder wir verlieren ganz einfach das Interesse daran, unproduktive kommunikative Affären mit bestimmten Leuten fortzusetzen. Charakterbezogene transformative Abläufe formieren sich hier und machen sich auf den Weg, insbesondere wenn die Transite durch 6 und 7 als sehr belastend empfunden wurden und liegengebliebene eigene charakterliche Anpassungen in Bezug auf die Kommunikation zunehmend drängen und drücken und nach einer Lösung fordern. Dieser Transit hat auflösenden Charakter, langanhaltende kommunikative Probleme können sich hier wie von selbst auflösen.

Der Transit durch 9 wird in der Regel als positiv empfunden. Oftmals lösen sich verschleppte und unerledigte Angelegenheiten aus der Transitekette 6 bis 8 hier recht schnell und wie von selbst auf. Man fühlt sich wohl mit den Kommunikationspartnern, die man so um sich hat, gibt sich jovial, tolerant, offen und weise und wird von seinen Mitmenschen meist auch so wahrgenommen. Bei der Kommunikation steht hier nicht selten die persönliche Weiterentwicklung, häufig durch Bildung und Reisen im Vordergrund.

Im Transit durch 10 können Objektivität und Wahrnehmung des Selbsts und anderer durch den allgemeinen Streß ganz leicht ausgeschaltet sein, ohne das wir es merken. Unsere Ansichten und Meinungen sind verfestigt und werden konsequent in die Öffentlichkeit getragen, in der Regel wenig diplomatisch, oft auch ohne ein Gespür für die Folgen, wenn unsere Meinungen auf Menschen treffen, die völlig anderer Ansicht sind und ebendiese Menschen zeigen beim Aufeinanderprall dieser konträren Ansichten dann üblicherweise auch heftige Abwehrreaktionen. Während dieses Transits ziehen wir kommunikative Konfliktsituationen beinahe magisch an. Das kann sich in Extremsituationen bis zum Kollaps ausweiten, bis zum totalen Burnout, denn Abläufe während dieses Transites haben die Angewohnheit sich von allen Beteiligten unbemerkt hochzuschaukeln. Man erkennt die Brisanz einer kommunikativen Entwicklung häufig erst, wenn es bereits viel zu spät ist, um einen Absprung zu schaffen oder wieder einen gemäßigteren Pfad anzustreben. Wir nehmen es nicht wahr, wenn wir selbst provozieren, wir nehmen nur die Provokationen der anderen wahr. Es können juristische Probleme auftauchen, Absprachen und Verträge können gebrochen werden, allgemein wird hier mit Altem gebrochen und abgerechnet, die Toleranzschwelle ist abgerutscht, Einfühlsamkeit und Verständnis für das Gegenüber können auf einem Tiefpunkt sein. Bei diesem Transit neigen wir ganz deutlich zur Ichbezogenheit und achten ziemlich unübersehbar auf unseren eigenen Vorteil, wollen unsere eigene Meinung in den Vordergrund gerückt wissen, wir ziehen eben unser eigenes Ding durch. Bewußt werden uns diese Neigungen allerdings manchmal erst am Ende dieses Transites, meist durch schmerzliche Erfahrungen, wie zum Beispiel ein zerstörter Ruf oder ein angekratztes Image.

Im Transit durch 11 sind wir damit beschäftigt, die Trümmer des vorangegangenen Transites wegzuräumen und uns allgemein mit dem zu arrangieren, was uns noch geblieben ist. Da nun eine Lücke klafft, füllen wir sie einfach mit neuen Kommunikationspartnern auf oder verstärken die Kommunikation mit denjenigen Mitmenschen, mit denen sich keine Streßsituationen ergeben. Hier findet meist eine konsequente Selektion zwischen Freund und Feind statt, letztere werden einfach und ohne größere Probleme abserviert, hier wird entrümpelt. Uns fällt es unter diesem Transit meist auch sehr leicht, auf Distanz zu gehen, vor allem emotional.

Beim Transit durch 12 kehrt etwas mehr Ruhe und Gelassenheit ein, vermutlich, weil wir nun zwanghaft danach suchen und uns einfach erholen müssen, von vorangegangenen Transitphasen. Je mehr wir während des Transits durch 11 das Gefühl bekamen, uns von nervenden, lästigen oder uns überfordernden Kommunikationspartnern befreien zu müssen, desto wahrscheinlicher werden wir uns jetzt tatsächlich befreien, sofern uns das nicht während des Transits durch 11 bereits gelungen ist. Manchmal sind hier Situationen erzwungener oder akzeptierter oder selbstgesuchter Isolationen angezeigt.