Ich kam am Abend vor Kreuzfahrtbeginn in Savona an, das Wetter war schlecht, so wie am Abreisetag. Von meinem Hotel waren es nur wenige Schritte zum 'Palacrociere'-Terminal in Savona, ich zeigte am Zugang meine Bordkarte und meinen Reisepass vor und ging dann über die Piazza zur Gepäckabgabe. Mein Gepäckanhänger aus den Kreuzfahrtunterlagen war schon an meinem Rollkoffer befestigt, der verschwand dann im Terminal und direkt neben der Gepäckabgabe begann eine Frau auf Deutsch mit mir zu sprechen - wie konnte sie wissen, daß ich aus Deutschland komme? Sie gab mir eine Karte mit der 'Progressive Embarkation Number' 5 und informierte mich über den CheckIn-Vorgang, der um 12:00 beginnen sollte. Ich ging also die Rolltreppe hinauf zur Terminalhalle mit Snackbar, Toiletten und Informationsschaltern. Bis jetzt dauerte der gesamte Vorgang nicht einmal 5 Minuten, aber ich mußte mehr als eine Stunde warten, bis der CheckIn für mich begann, während sich die Terminalhalle mit Kreuzfahrtgästen füllte. Bildschirme zeigten verschiedene Informationen sprachunabhängig in Bildern; Elektronische Geräte beispielsweise sollten ausgeschaltet werden, bevor sie in den Safe gelegt werden würden. Frauen gingen durch die Sitzreihen, um für Wellnessangebote und Getränkepakete zu werben und eine erste Durchsage über die Lautsprecher informierte schließlich über den Beginn des Einschiffungsverfahrens in italienischer, deutscher, englischer und französischer Sprache, darauf manchmal auch in spanischer Sprache.
Die Einschiffung begann um 12:04 mit einem Aufruf an die Gäste mit der 'Progressive Embarkation Number' 1 und so weiter. Auf meiner Karte wurde ich gebeten, mein 'Boarding Form', meinen Reisepass und mein Kreuzfahrtticket zur Hand zu haben, das Ticket war dann übrigens doch nicht erforderlich. Um 12:48 wurde meine Nummer 5 aufgerufen und ich ging zur Passkontrolle am 'Imbarco Ovest A', wo ich den Check passierte - sehr freundliches und mehrsprachiges Personal war dort -, gefolgt von der Sicherheitskontrolle, der Fotowand, wo die Fotografen wirklich alles versucht haben, um ein Foto von mir machen zu dürfen - wirklich nur eines - und einen letzten Check vor der Gangway, wo mein 'Boarding Form' eingesammelt und schnell ein Foto von mir für die Bordkarte gemacht wurde. Um 13:04 betrat ich auf Ponte 3 Mood die 'Costa Pacifica', nahm den Fahrstuhl zu meiner Kabine #424 auf Ponte 8 Ludwig backbords, wo ich nur 4 Minuten später ankam. Die Tür stand offen, mein Gepäck war bereits da, aber die Kabine war noch nicht fertig. Sie sollten alle um 14:30 bezugsfertig sein und nachdem ich mich bei Stewardess Karen vorgestellt hatte, nahm ich meine Bordkarte, die 'Carta Costa', und ging zum Mittagessen ins 'Ristorante Buffet La Paloma' auf Ponte 9 Azzurro; kein Problem, freie Tische zu finden, es gibt auch den oberen Bereich des Buffetrestaurants - abends die 'Pizzeria Pummid'oro', ein Deck höher auf Ponte 10 Satie, erreichbar über eine Treppe. Das Mittags- und Patisserie-Angebot war erwartungsgemäß sehr gut, die Auswahl jedoch etwas eingeschränkt.
Um 14:30 wurden die Kabinen in italienischer, englischer, deutscher und französischer Sprache für bezugsfertig erklärt und um 15:23 näherte ich mich erstmal einem der Kreditkartenregistrierungsterminals am Eingang der 'Grand Bar Rhapsody' auf Ponte 5 Swing, wischte meine 'Carta Costa' durch das Gerät und steckte meine Kreditkarte in den Schlitz unter der Tastatur, tippte die PIN ein, mußte schließlich mit dem am Gerät angehängten Stift auf dem Bildschirm signieren und drückte die OK-Taste auf dem Bildschirm. Es dauerte eine Weile, bis auf dem Bildschirm die Meldung angezeigt wurde, daß die Registrierung erfolgreich war.
Karen erschien nur 50 Minuten vor dem geplanten Ablegen in meiner Kabine, um zu fragen, ob alles in Ordnung sei und um die Minibar zu entsperren. Sie wollte auch das kleine Formular für die Zimmerreinigung abholen, aber nicht bevor ich es unterschrieben hatte. Die Kreuzfahrtgäste können zwischen der morgendlichen oder abendlichen Reinigung der Kabine oder sogar der einmal oder zweimal täglichen Reinigung wählen.
Eine Durchsage für die Seenotrettungsübung erfolgte um 15:49. Sie begann für alle Passagiere, die in Savona an Bord gingen, einige Minuten später mit dem lauten Signal auf Ponte 4 Groove, wo meine Anwesenheit durch Scannen meiner 'Carta Costa' mit einer Art Smartphone direkt vor der Rettungsbootreihe registriert wurde. Ich mußte eine Schwimmweste aus meiner Kabine mitbringen. Die Veranstaltung fand dreisprachig in italienischer, englischer und deutscher Sprache statt und endete um 16:17, gefolgt von einer Ankündigung in italienischer Sprache durch Kapitän Paolo Viscafè und in englischer, französischer, deutscher, russischer und spanischer Sprache durch andere Mitarbeiter im Namen des Kapitäns, über die erste Etappe der Kreuzfahrt nach Marseille mit einigen wenigen und nicht so guten meteorologischen Details informierend.
Die Grand 'Costa Pacifica' machte sich um 16:42 vom Pier auf den Weg. Das Horn ertönte zu den Klängen von "Con Te Partiro", der italienischen Version von "Time To Say Goodbye". Dutzende von Möwen kreisten um die 'Costa Pacifica' herum und es dauerte eine Weile, bis das Schiff drehte, nachdem es etwa 25 Minuten rückwärts aus dem Hafen gefahren war. Ein starker und kühler Wind wehte die Berge von Nordosten herab, Schaumkappen auf dem Meer und ein wolkenbedeckter Himmel, kein Grund für Kreuzfahrtbegeisterung. Landgestützter mobiler LTE Internetempfang war bis gegen 19:15 mit Unterbrechungen möglich.
Um Zugang zu meinem 'Spese Di Bordo' zu erhalten, aktivierte ich auf meinem Smartphone WiFi / WLAN und öffnete 'onboardportal-pacifica.costa.it'. Verschiedene Dienste standen in 9 verschiedenen Sprachen zur Verfügung, zum Beispiel das 'Diario Di Bordo', als PDF herunterladbar. Ich mußte mich zuerst mit meiner 'Carta Costa'-Nummer und meinem Geburtsdatum anmelden und hatte dann Zugriff auf meine persönlichen Daten, das Bordkonto sowie beispielsweise zum Kauf oder zur Aktivierung eines vorbestellten Internetpaketes. Das Anmelden im Internet war auch über 'icafe.pacifica.costa.it' möglich. Die Bandbreitennutzung wurde beim Anmelden und Abmelden angezeigt. Ansonsten kann der Gast einige sogenannte Totems, interaktive Bildschirme, an Bord verwenden, um Ausflüge zu buchen, Tisch- und Wellnessreservierungen vorzunehmen sowie die Ausgaben an Bord zu überwachen und vieles mehr.
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